Forschung in der Sackgasse?
Matthias Bartelmann und die Defizite des internationalen Wissenschaftsbetriebs im 21. Jahrhundert
Wenn einer der arriviertesten Kosmologen in Deutschland den Wissenschaftsbetrieb kritisiert, dann hat das Gewicht. Die Art und Weise, wie heute Forschung betrieben wird, setzt Bartelmanns Meinung nach ganz falsche Anreize und behindert große Entdeckungen in der Grundlagenforschung. Jungen Wissenschaftlern würde nicht genügend Zeit gegeben, über alternative Ansätze in Ruhe nachdenken zu können, da sie unter permanentem Publikationsdruck stehen. Zudem würden Forscher ausschließlich durch die Zahl dieser Publikationen bewertet, nicht aber die fachliche Qualität von Arbeiten geprüft. Das Ergebnis: Immer mehr Publikationen, die keiner mehr liest. Auch die Beschaffung von Drittmitteln sei nicht so sehr an der Bedeutung einer wissenschaftlichen Fragestellung orientiert, sondern daran, wie schnell ein zahlenmäßig großer Output an Veröffentlichungen zu erwarten ist. Die Defizite des Wissenschaftssystems sind offensichtlich, ihnen beizukommen bleibt dennoch mehr als schwierig.
Erstsendung: Januar 2022
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