Das Web wird semantisch

Das Web wird semantisch

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Added by 13. Mai 2014


Computerlinguistik sucht nach ontologischem Verständnis von Sprache


Mit neuen Algorithmen der Computerlinguistik setzt die Programmierung von Webseiten verstärkt auf Wortwolken, die die Semantik entwickelt. Sie helfen Suchmaschinen beim präziseren Auslesen von Inhalten. Die Routinen erlauben es aber auch Suchmaschinen selbst, beim automatischen „Crawlen“ im Netz Inhalte besser zu interpretieren. Schließlich schaffen sie die Grundlage für umgangssprachliche Eingaben per Schrift oder Wort.

Link-Empfehlungen der Redaktion zu weiterführenden Informationen:

– die semantische Suchmaschine Wolfram Alpha – hier

– mehr zur Computerlinguistik an der Universität des Saarlandes – hier

– zu unserer Sendung „Internet: fit für die Zukunft“ und dem Interview mit Prof. Ralf Steinmetz über das Netzmanagement von morgen – hier

– zu den Veröffentlichungen des Verbandes eco – hier

Mehr zum Inhalt des Videos:

Bis heute sind Computer weit davon entfernt, Sprache wirklich zu verstehen. Aber mit Hilfsmitteln wie der begrifflichen Strukturierung von Inhalten sind Softwarespezialisten in der Lage, Rechner immer mehr an ein inhaltliches Verständnis heranzuführen. Die Semantik als Teildisziplin der Linguistik entwirft seit den sechziger Jahren Modelle semantischer Netze. Begriffliche Abhängigkeiten können ganz unterschiedlichen Hintergrund haben. Sie können hierarchisch zusammengehören – ein Überbegriff mit seinen Unterbegriffen – aber auch assoziativ sein: jede Person ist mit Daten von Ereignissen oder mit anderen Personen verbunden.

Solche semantischen Bestandsaufnahmen nutzt die Computerlinguistik für Routinen, die Rechnern zumindest eine Ahnung von Sprache geben. Damit soll das Netz semantisch werden. Allerdings sind nur wenige Programmierer in der Lage, solche noch aufwändigen semantischen Methoden bei der Gestaltung von Webseiten für Metatexte einzusetzen. Diese semantisch strukturierten Metatexte ermöglichen es Suchmaschinen, eine bessere Übersicht über deren Inhalte zu gewinnen. Parallel dazu kommen solche Algorithmen auch bei Suchmaschinen-Anbietern selbst zunehmend zum Einsatz. Sie versuchen auf diese Weise, Texte von Webseiten mit ihren Suchmaschinen-Crawlern automatisch auf Sinnzusammenhänge für bessere Findequalität zu analysieren.

Gleichzeitig helfen solche linguistischen Algorithmen, dass Computer Umgangssprache bei der Eingabe von Suchanfragen immer besser interpretieren. Was da heute schon möglich ist, kann man bei der semantischen Suchmaschine „Wolfram Alpha“ testen. Hinter dem Projekt steht der theoretische Physiker und Informatiker Stephen Wolfram. Seine US-amerikanische Firma Wolfram Research vertreibt seit den achtziger Jahren die weltweit viel genutzte Software „Mathematica“. Mit seinem Projekt einer Wissens-Suchmaschine hat der ideenreiche Wolfram schon vor Jahren mit Pionierarbeit auf die Entwicklung einer semantischen, auf Fakten spezialisierten Suchmaschine gesetzt – die übrigens auch umgangssprachliche Texteingabe erlaubt. Solche Entwicklungen werden der Spracheingabe einen gewaltigen Schub geben, wie sie in ersten Ansätzen bei Siri von apple bereits funktioniert – wenn auch nur mit sehr einfachen Befehlen oder Fragen.

Susanne Päch sprach dazu mit Markus Schaffrin vom „eco Verband der deutschen Internetwirtschaft“, der jüngst eine Studie zu den großen Trends des Internet herausgebracht hat.

Erstausstrahlung: Mai 2014

© 2014 mce mediacomeurope GmbH

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