Diffuse Energie-Zukunft

Diffuse Energie-Zukunft

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Added by 2. Dezember 2014


 

Smart Energy: Wärme, Gas- und Stromnetz sowie Mobilität verschmelzen

 

Die Energiewirtschaft wird digital: von energieeffizienter Produktion über intelligente Netze bis zu Smart Buildings und Elektromobilität. Die Forschung hat bisher allerdings keine fundierten Antworten auf die Frage, wie die einzelnen Komponenten des smarten, aber reichlich komplexen Gesamtsystems zusammenspielen könnten. Systemforschung soll jetzt helfen.

 

Link-Empfehlungen der Redaktion zu weiterführenden Informationen:

– zur „E-world Energy & Water“, die vom 9. bis 12.Februar 2015 in Essen statt findet und ein breites Fachkongress-Programm anbietet – hier

– „Energy becomes Service“ – zum Programm der diesjährigen Munich Clean Tech Conference – hier

– mehr zur nationalen Forschungsplattform der Bundesregierung und zum Thema „Energie erforschen“ – hier

 

Mehr zum Inhalt des Videos:

Noch gibt es viele Fragezeichen, wenn es um die wesentlichen Komponenten der intelligenten Energie von morgen geht. Forschungen über das umfassende Smart Energy System liegen deshalb voll im Trend – hierzulande beispielsweise mit dem neu etablierten „Energy Lab 2.0“ der Helmholtz-Gemeinschaft. Der öffentliche Startschuss für das Projekt, dessen Durchsetzung sich der 2013 ins Amt gehobene KIT-Präsident Holger Hanselka auf die Fahnen geschrieben hatte, fiel nach zähem wissenschaftspolitischen Ringen im November 2014. Für das Fünf-Jahres-Verbundprojekt haben das Karlsruher Institut für Technologie, das Forschungszentrum Jülich sowie das Deutsche Forschungsinstitut für Luft- und Raumfahrt 22 Millionen Euro aufgebracht. Mit diesem finanziellen Engagement hoffen die Forscher, einen wichtigen nationalen Beitrag dafür zu leisten, das reichlich komplexe Gesamtsystem zu simulieren und in seinen Abhängigkeiten besser zu überblicken. Denn die Wirtschaft, aber auch die Politik sucht nach Leitlinien fürs Handeln der etwas ins Schwimmen geratenen „German Energiewende“. Immer mehr zeigt sich, dass die Wissenschaft für politische Entscheidungen keine fundierte Grundlage vorlegen kann.

Auf der Kick-Off-Veranstaltung sprach der KIT-Projektverantwortliche, Prof. Dr. Roland Dittmeyer, von einem Paradigmenwechsel, der Deutschland mit der Energiewende ins Haus steht. Wärme, Strom- und Gasnetz verschmelzen mit dem Verkehr zu einem Gesamtsystem. Energieerzeugung und –verbrauch müssten aufeinander angepasst und „intelligent gemanagt“ werden. Das komplexe System erfordere nicht nur neue Netz-Topologien, sondern auch dynamisch betreibbare Energie-Umwandlungstechnologien sowie thermische wie chemische Speichereinheiten und vor allem sehr viel neue Software. Der Einzug der Informationstechnologie bringt die Welt von Big Data in die Energieszene und wirft gleichzeitig gänzlich neue Sicherheitsfragen für diese so bedeutungsvolle Infrastruktur der Zukunft auf.

Mit dem EnergyLab 2.0 soll nun ein Simulations- und Kontrollzentrum zur Untersuchung „intelligenter“ Energiesysteme aufgebaut werden, um sie im Projektzeitraum auf Herz und Nieren zu testen. Dies zeigt aber auch: Noch ist die Wissenschaft weit davon entfernt, das Gesamtsystem in seinen Abhängigkeiten auch nur annäherungsweise durchdrungen zu haben. Politiker sprechen immer häufiger davon, dass sie auf die Erkenntnisse angewiesen sind, die die Forschung noch zu erbringen hat. Es wird immer deutlicher, dass die wissenschaftlichen Grundlagen, aber auch ihre technologischen wie rechtlichen Rahmenbedingungen eigentlich noch gar nicht genügend untersucht worden sind, um für politische Entscheidungen herhalten zu können. Die Energiewende entpuppt sich als eine Aufgabe, die immer gewaltigere Ausmaße annimmt, und ihre politischen Akteure agieren derzeit auf reichlich dünnem Eis.

Erstausstrahlung: November 2014

© 2014 mce mediacomeurope GmbH

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