Querdenker der Physik

Querdenker der Physik

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Added by 15. August 2014


Hans Widmer über deduktive Physik, Erkenntnis und Gesellschaft


Mit dem Buch „Deduktive Physik“ hat der promovierte Physiker Hans Widmer einen ungewöhnlichen Aufruf an die Wissenschaft gegeben. Im Talk mit Susanne Päch vertritt der erfolgreiche Schweizer Unternehmer die Meinung, moderne Grundlagenphysik müsse die Disziplin mit deduktiver Analyse wieder auf eine für den Menschen „nachvollziehbare“ Wissenschaft zurückführen. Das für den Menschen „Denkbare“ sollte dabei die Orientierung geben.


Link-Empfehlung der Redaktion zu weiterführenden Informationen:

Auf unserem YouTube-Kanal finden Sie zwei weiterführende Hintergrund-Clips aus dem Talk von Susanne Päch mit dem Unternehmer und Philosophen Hans Widmer.

– Bonus-Clip 1: Die andere Sicht auf unser Weltgebäude – hier

– Bonus-Clip 2: Über Querdenker und Wissenschaftspolitik – hier

– mehr über das Buch „Deduktive Physik“ von Hans Widmer – hier


Mehr zum Inhalt des Videos:

Der Schweizer Hans Widmer studierte ursprünglich Maschinenbau an der ETH in Zürich, migrierte dann zum Chef-Berater von McKinsey, ließ sich bei Sandoz zum Top-Manager in der Industrie umfunktionieren und stiegt zuletzt mit dem Maschinenbauer Schweiter selbst erfolgreich ins Unternehmertum ein. Das Quertun und Querdenken scheint ihm im Blut zu liegen. Das gilt auch für die Physik, der er sich nach Abschluss seiner aktiven Berufslaufbahn wieder verstärkt zuwendet. Sie wirklich zu verstehen, also im Kopf nachvollziehen zu können, steht für Widmer im Zentrum seiner Überlegungen, die schon während seines Studiums begannen. Mit seinem Buch „Deduktive Physik“, das er 2014 veröffentlichte, hat der am MIT promovierte Physiker jetzt versucht, das gesamte Gebäude der theoretischen Physik von einem anderen Blickwinkel aus zu betrachten als dem der institutionellen Hochschulphysik. Er soll die Vorgänge in der Physik nicht nur verständlicher machen, sondern als angenehmen Nebeneffekt auch alle vier, bisher getrennten Einzeltheorien – von der Gravitationstheorie bis zur Wellenmechanik – in eine Form gießen.

Die „deduktive Physik“ könnte man als das bezeichnen, was der Wissenschaftstheoretiker Thomas S. Kuhn als „Paradigmenwechsel“ bezeichnet hat. In der Physik gilt heute der induktive Ansatz: mit der Beobachtung der Realität und dem physikalischen Experiment werden im Nachgang abstrahierende Schlüsse gezogen, aus Einzelfällen wird induktiv, also „bottom up“, das Allgemeine beschrieben. Widmers Deduktion dreht den Prozess um, „top down“ schließt er vom Allgemeinen auf das Besondere. Widmer, der einmal meinte: „Gesetze sind in der Natur nicht zu finden wie Ostereier“, ist überzeugt, dass theoretische Physik seit Jahrzehnten verpasst hat, den Schalter von Induktion auf Deduktion umzulegen und so den Blick wieder von oben zu wagen: von weiter oben, als das einst Newton, Maxwell, Einstein und Schrödinger nur für Teilbereiche der Physik tun konnten. Seit den Beiträgen dieser Großen der Physik, so Widmer, sei theoretisch nicht mehr viel Epochales passiert.

Im Zentrum von Widmers Überlegung steht das Kontinuum, das Feld, das in allen vier großen Theorien existiert und deshalb für Widmer als Ausgangspunkt und Kernstück einer einheitlichen Sicht der Physik dienen sollte. Er hat die Feldtheorie so umgeformt, dass sich darunter alle vier großen Einzeltheorien subsummieren lassen und damit eine Art Grand Unification Theory des physikalischen Kontinuums erschaffen. Zwar fördert sie heute noch nichts wirklich Neues zu Tage, doch auch das will der Autor in einem zweiten Schritt noch leisten. Denn dank der neuen, vereinfachten Sicht sei es auch leichter, nach dem Unbekannten Ausschau zu halten. Widmer spricht gern von der menschlichen Bezugsgröße – vom Denken wie vom Wahrnehmen – und moniert, dass Physiker von dieser menschlichen Bezugsgröße im Lauf der Zeit immer mehr abgedriftet sind und sie heute weitgehend ignorieren. Das hat für Widmer weitreichende Implikationen. Denn für den philosophisch geschulten Denker, der Immanuel Kant als größten Denker unserer Kultur verehrt, besteht zwischen abstrakter physikalischer Erkenntnis und der sozialen Welt, in der wir leben, ein direkter Bezug.

Wer sich für weitere wissenschaftlich-theoretische Details der „Deduktiven Physik“ von Hans Widmer interessiert, der kann in einem zwanzig Minuten dauernden Bonus-Clip aus dem Talk mit Susanne Päch mehr über die Auswirkungen der Kontinuumstheorie auf das Verständnis physikalischer Phänomene erfahren. Hans Widmer eräutert darin, dass Dunkle Energie mit der von ihm gefundenen Umformung überflüssig wird und dass die geheimnisvolle Quantenverschränkung mit der gleichzeitigkeit von Wirkungen an unterschiedlichen Orten nur darauf zurück zu führen ist, dass sich die moderne Quantenmechanik ausschließlich mit eingeschwungenen Feldern befasst. Im Sommer 2014 stellte Hans Widmer seine Berechnungen am Physikalischen Institut der ETH Zürich vor; sie wurden theoretisch als nicht angreifbar bewertet. Im zweiten Bonus-Clip spricht Widmer über sein Verständnis der Institution Wissenschaft und warum Querdenker wie er darin keinen Platz finden.

Erstausstrahlung: August 2014

© 2014 mce mediacomeurope GmbH

1 Comment

  1. Jürgen Gerwing
    Jürgen Gerwing 13 Januar, 2016, 17:29

    Die deduktive Physik von Dr. Hans Widmer wird
    am Schluss der Homepage “ magneticquant.de“
    bestätigt. Deduktive Physik findet in der Umkehrung der Formel Vs/A = Induktivität in einer Drahtschleife statt.
    Mit A/Vs = 1 s / e f ist über das Neue erweiterte Ohmsche Gesetz nachweisbar, dass die Plancksche Konstante h nicht Energie * Zeit, sondern Potentielle Energie ist.
    Damit ist zum Beispiel die Existenz “ Schwarzer Löcher“ in Frage gestellt.
    Der nach Albert Einstein wohl berühmteste Kosmologe der Gegenwart, Stephen Hawking, schrieb im Widerruf seiner Formeln von 2003
    ( im Bestseller: Das Universum in der Nußschale):
    Schwarze Löcher gibt es nicht.
    Die Homepage magneticquant.de zeigt dass die
    „induktive Physik“ durch „deduktive Physik“ auch für Laien verständlich wird.
    Mit freundlichem Gruß
    Jürgen Gerwing

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